Die Entstehung der heutigen, hessischen Backhäuser hat einen ihrer initialen Ursprünge in der Mitte des 16. Jahrhunderts: Graf Johann VI zu Nassau-Dillenburg verfügte in der „Holz- und Waldordnung“ vom 18. Januar 1562: „In jedem Dorf sollen etliche gemeinen Backöfen verordnet werden“. Einerseits sollte durch das gemeinschaftliche Backen Holz eingespart werden, da die Ressourcen aufgrund des immensen Holzverbrauches, zum Beispiel für die Eisenverhüttung, in der Region langsam knapp wurden. Anderseits wurde die Brandgefahr für die zumeist aus Holz, Lehm und Stroh errichteten Höfe mit ihren Wohnhäusern und Stallungen durch eine separate Lage der nun isoliert stehenden Backhäuser gesenkt. Infolge dieser Verordnung entstanden zahlreiche Dorfgemeinschafts-Backhäuser. Durch den, über die landesherrschaftlichen Grenzen hinausgehenden Informationsaustausch – Handel, Heirat und Wander-Handwerk – machte dieses vorteilhafte Modell schnell hessenweit Schule. Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhr die gemeinschaftliche Backhauskultur eine Renaissance, ausgehend von den damals preußischen Provinzen im heutigen Rheinland-Pfalz und Hessen. In den Jahren 1846/1847, sorgten Missernten in ganz Europa für große Not, so auch im Königreich Preußen, zu dem der kleine Ort Weyerbusch, im Westerwald, zählte. Als die Regierung Mehl ausgeben ließ, initiierte Bürgermeister Friedrich Wilhelm Raiffeisen - der auch als Gründungsvater des Genossenschaftswesens gilt - einen „Brodverein“. Das zugeteilte Mehl wurde in einem eigens erbauten Backhaus verarbeitet. Das hier gemeinschaftlich gebackene Brot konnte, zu einem günstigen Preis, an die Not leidende Bevölkerung verteilt werden. Sehr schnell griffen die Idee des „Backhaus samt Backhausverein“ benachbarte Orte im ganzen Westerwald, im Lahn-Dill-Bergland und dem Burgwald bis zur Schwalm auf. So finden sich heute viele Backhäuser, deren Grundsteinlegung in derselben Epoche erfolgte. Die Kunst des guten Brotbackens im Backhaus erforderte schon immer ein hohes Maß an Erfahrung und war gemeinschaftsprägend. Es begann schon bei der Auswahl und des Schlagens des geeigneten Holzes, dem nächtlichen Anheizen des Ofens und der Festlegung der Backreihenfolge. Diese wurde von der Backhausgemeinschaft im Vorfeld festgelegt, oft entschied das Los. Der Brotteig selbst wurde in der Regel nach hauseigenem Rezept individuell im Vorfeld hergestellt und zum Backhaus getragen. Entscheidend für das gute Gelingen war nicht nur die Auswahl des Mehles, sondern insbesondere auch die Temperatur, bei der die Brotlaibe mit dem Schieber in den Ofen geschoben wurden. Die Zeit, in der das Brot im Ofen verweilte, wurde zum kommunikativen Austausch der „Backesbäcker/innen“ untereinander genutzt und war daher für den dörflichen Zusammenhalt von wichtiger Bedeutung. Dieses traditionelle, dörfliche Backhauswesen war fast von der Mitte des 19. bis in jene des 20. Jahrhunderts fester Bestandteil der örtlichen Versorgung. Durch die technische Entwicklung besaßen seit Mitte der 1950iger Jahre viele Haushalte einen eigenen elektrischen Backofen, sodass das gemeinschaftliche Backen in Backhäusern mehr und mehr an Bedeutung verlor. Insbesondere in den 60iger Jahren wurden viel Backhäuser abgerissen. Bis heute jedoch bestehen noch immer zahlreiche Backhäuser und Backhausvereine mit einer oftmals langen, ungebrochenen Tradition bis in die Gegenwart hinein, die in altbewährter Weise backen und die Dorfgemeinschaft pflegen. Gegenwärtig erlebt das gemeinschaftliche Backen in Hessen eine Wiedergeburt. Text: Naturpark Lahn-Dill-Bergland Das Ballersbacher Backhaus Das erste uns bekannte Ballersbacher Backhaus war in das alte Schulgebäude der Gemeinde, dem ehemaligen Gasthaus Heukäufer integriert. Vermutlich hat dann aber die doch erhebliche Brandgefahr, die von einem in einem großen Fachwerkhaus mit Schule untergebrachten Backhaus ausging, die Gemeinde schließlich veranlasst, ein neues massives Backhaus am damaligen Ortsrand, dem heutigen Backhausweg (früher Brunnengass) zu errichten, das dann, wie die am Rundfenster über der Tür eingemeißelte Jahreszahl belegt, seit 1853 von den Ballersbachern genutzt wurde. Ein komplett aus Bruchsteinen errichteter Bau; Fenster- u. Türgewände in Werkstein. Der längsrechteckige Bau wird von einem Satteldach abgeschlossen. Der Eingang liegt auf der Giebelseite zum Backhausweg hin, auf der rückwärtigen Seite befindet sich der Backofen. Im Giebel über der Eingangstür befindet sich ein Rundfenster. Mit den Außenmaßen von 9,2 x 6,8 Meter wurde das Gebäude vorsorglich für den Einbau eines zweiten Backofens ausgelegt. Doch dazu ist es nie gekommen. Spätestens mit dem allgemeinen Ende der Einzellandwirtschaft in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts, hatte das Backhaus ausgedient. Lediglich zu besonderen Anlässen wurde der nach wie vor funktionstüchtige Backofen nochmal angeheizt. Seit kurzer Zeit wird das Backhaus wieder regelmäßiger durch Backhaus-Interessierte genutzt. Da das Backhaus etwas in die Jahre gekommen ist, erscheint auch bald das Backhausinnere wieder im neuen Glanz. Die Gemeinde Mittenaar arbeitet zur Zeit im Zusammenspiel mit der Backhausgruppe an der Renovierung des Innenbereiches. Somit kann auch weiterhin regelmäßig der Backhausschornstein qualmen und leckere Backwaren entstehen.

<p>Die Entstehung der heutigen, hessischen Backhäuser hat einen ihrer initialen Ursprünge in der Mitte des 16. Jahrhunderts:&nbsp; Graf Johann VI zu Nassau-Dillenburg verfügte in der „Holz- und Waldordnung“ vom 18. Januar 1562: „In jedem Dorf sollen etliche gemeinen Backöfen verordnet werden“. Einerseits sollte durch das gemeinschaftliche Backen Holz eingespart werden, da die Ressourcen aufgrund des immensen Holzverbrauches, zum Beispiel für die Eisenverhüttung, in der Region langsam knapp wurden. Anderseits wurde die Brandgefahr für die zumeist aus Holz, Lehm und Stroh errichteten Höfe mit ihren Wohnhäusern und Stallungen durch eine separate Lage der nun isoliert stehenden Backhäuser gesenkt. Infolge dieser Verordnung entstanden zahlreiche Dorfgemeinschafts-Backhäuser. Durch den, über die landesherrschaftlichen Grenzen hinausgehenden Informationsaustausch – Handel, Heirat und Wander-Handwerk – machte dieses vorteilhafte Modell schnell hessenweit Schule.</p> <p>Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhr die gemeinschaftliche Backhauskultur eine Renaissance, ausgehend von den damals preußischen Provinzen im heutigen Rheinland-Pfalz und Hessen. In den Jahren 1846/1847, sorgten Missernten in ganz Europa für große Not, so auch im Königreich Preußen, zu dem der kleine Ort Weyerbusch, im Westerwald, zählte. Als die Regierung Mehl ausgeben ließ, initiierte Bürgermeister Friedrich Wilhelm Raiffeisen - der auch als Gründungsvater des Genossenschaftswesens gilt - einen „Brodverein“. Das zugeteilte Mehl wurde in einem eigens erbauten Backhaus verarbeitet. Das hier gemeinschaftlich gebackene Brot konnte, zu einem günstigen Preis, an die Not leidende Bevölkerung verteilt werden. Sehr schnell griffen die Idee des „Backhaus samt Backhausverein“ benachbarte Orte im ganzen Westerwald, im Lahn-Dill-Bergland und dem Burgwald bis zur Schwalm auf. So finden sich heute viele Backhäuser, deren Grundsteinlegung in derselben Epoche erfolgte.</p> <p>Die Kunst des guten Brotbackens im Backhaus erforderte schon immer ein hohes Maß an Erfahrung und war gemeinschaftsprägend. Es begann schon bei der Auswahl und des Schlagens des geeigneten Holzes, dem nächtlichen Anheizen des Ofens und der Festlegung der Backreihenfolge. Diese wurde von der Backhausgemeinschaft im Vorfeld festgelegt, oft entschied das Los. Der Brotteig selbst wurde in der Regel nach hauseigenem Rezept individuell im Vorfeld hergestellt und zum Backhaus getragen. Entscheidend für das gute Gelingen war nicht nur die Auswahl des Mehles, sondern insbesondere auch die Temperatur, bei der die Brotlaibe mit dem Schieber in den Ofen geschoben wurden. Die Zeit, in der das Brot im Ofen verweilte, wurde zum kommunikativen Austausch der „Backesbäcker/innen“ untereinander genutzt und war daher für den dörflichen Zusammenhalt von wichtiger Bedeutung. Dieses traditionelle, dörfliche Backhauswesen war fast von der Mitte des 19. bis in jene des 20. Jahrhunderts fester Bestandteil der örtlichen Versorgung. Durch die technische Entwicklung besaßen seit Mitte der 1950iger Jahre viele Haushalte einen eigenen elektrischen Backofen, sodass das gemeinschaftliche Backen in Backhäusern mehr und mehr an Bedeutung verlor. Insbesondere in den 60iger Jahren wurden viel Backhäuser abgerissen. Bis heute jedoch bestehen noch immer zahlreiche Backhäuser und Backhausvereine mit einer oftmals langen, ungebrochenen Tradition bis in die Gegenwart hinein, die in altbewährter Weise backen und die Dorfgemeinschaft pflegen. Gegenwärtig erlebt das gemeinschaftliche Backen in Hessen eine Wiedergeburt.</p><p>Text: Naturpark Lahn-Dill-Bergland<br></p> <p><b>Das Ballersbacher Backhaus</b><br>Das erste uns bekannte Ballersbacher Backhaus war in das alte Schulgebäude der Gemeinde, dem ehemaligen Gasthaus Heukäufer integriert. Vermutlich hat dann aber die doch erhebliche Brandgefahr, die von einem in einem großen Fachwerkhaus mit Schule untergebrachten Backhaus ausging, die Gemeinde schließlich veranlasst, ein neues massives Backhaus am damaligen Ortsrand, dem heutigen Backhausweg (früher Brunnengass) zu errichten, das dann, wie die am Rundfenster über der Tür eingemeißelte Jahreszahl belegt, seit 1853 von den Ballersbachern genutzt wurde.<br>Ein komplett aus Bruchsteinen errichteter Bau; Fenster- u. Türgewände in Werkstein. Der längsrechteckige Bau wird von einem Satteldach abgeschlossen. Der Eingang liegt auf der Giebelseite zum Backhausweg hin, auf der rückwärtigen Seite befindet sich der Backofen. Im Giebel über der Eingangstür befindet sich ein Rundfenster.<br>Mit den Außenmaßen von 9,2 x 6,8 Meter wurde das Gebäude vorsorglich für den Einbau eines zweiten Backofens ausgelegt. Doch dazu ist es nie gekommen. Spätestens mit dem allgemeinen Ende der Einzellandwirtschaft in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts, hatte das Backhaus ausgedient. Lediglich zu besonderen Anlässen wurde der nach wie vor funktionstüchtige Backofen nochmal angeheizt.</p><p>Seit kurzer Zeit wird das Backhaus wieder regelmäßiger durch Backhaus-Interessierte genutzt. Da das Backhaus etwas in die Jahre gekommen ist, erscheint auch bald das Backhausinnere wieder im neuen Glanz. Die Gemeinde Mittenaar arbeitet zur Zeit im Zusammenspiel mit der Backhausgruppe an der Renovierung des Innenbereiches. Somit kann auch weiterhin regelmäßig der Backhausschornstein qualmen und leckere Backwaren entstehen.<br></p>

The origins of today's Hessian bakehouses date back to the middle of the 16th century: Count Johann VI of Nassau-Dillenburg decreed in the "Wood and Forest Ordinance" of 18 January 1562: "In every village, several common baking ovens are to be decreed". On the one hand, communal baking was intended to save wood, as resources were slowly becoming scarce in the region due to the immense consumption of wood, for example for iron smelting. On the other hand, the fire risk for the farms, which were mostly built of wood, clay and straw, with their dwellings and stables, was reduced by a separate location of the now isolated bakehouses. As a result of this ordinance, numerous village community bakehouses were built. Due to the exchange of information - trade, marriage and itinerant trades - that went beyond the borders of the lordship, this advantageous model quickly became popular throughout Hesse. In the mid-19th century, communal bakehouse culture experienced a renaissance, starting in the then Prussian provinces in what are now Rhineland-Palatinate and Hesse. In 1846/1847, crop failures caused great hardship throughout Europe, including in the Kingdom of Prussia, which included the small town of Weyerbusch in the Westerwald. When the government issued flour, mayor Friedrich Wilhelm Raiffeisen - who is also considered the founding father of the cooperative system - initiated a "bread association". The allotted flour was processed in a specially built bakehouse. The bread baked here could be distributed to the needy population at a favourable price. Neighbouring villages throughout the Westerwald, the Lahn-Dill mountains, the Burgwald and the Schwalm soon took up the idea of the "baking house and baking house association". Today there are many bakehouses whose foundation stones were laid in the same era. The art of baking good bread in a bakehouse has always required a great deal of experience and has shaped the community. It began with the selection and cutting of suitable wood, the nightly heating of the oven and the determination of the baking sequence. This was decided in advance by the baking community, often by lot. The bread dough itself was usually made individually in advance according to a home recipe and carried to the bakehouse. Not only the choice of flour, but also the temperature at which the loaves of bread were put into the oven with the pusher was decisive for good success. The time during which the bread remained in the oven was used for communicative exchange among the "Backesbäcker/innen" and was therefore important for village cohesion. This traditional village bakehouse system was an integral part of the local supply almost from the middle of the 19th century until the 20th century. Due to technical developments, many households have had their own electric ovens since the mid-1950s, so that communal baking in bakehouses has become less and less important. In the 1960s in particular, many bakehouses were demolished. To this day, however, there are still numerous bakehouses and bakehouse associations, often with a long, unbroken tradition that continues into the present day, which bake in the time-honoured manner and cultivate the village community. Community baking is currently experiencing a rebirth in Hesse. Text: Naturpark Lahn-Dill-Bergland The Ballersbach Bakehouse The first bakehouse known to us in Ballersbach was integrated into the old school building of the community, the former Heukäufer inn. Presumably, however, the considerable fire hazard posed by a bakehouse housed in a large half-timbered house with a school finally prompted the community to build a new solid bakehouse on the outskirts of the village, today's Backhausweg (formerly Brunnengass), which was then used by the people of Ballersbach from 1853 onwards, as evidenced by the date carved on the round window above the door. A building constructed entirely of quarry stone; window and door jambs in ashlar. The longitudinal rectangular building is closed by a gable roof. The entrance is on the gable side facing the Backhausweg, and the baking oven is on the rear side. There is a round window in the gable above the entrance door. With external dimensions of 9.2 x 6.8 metres, the building was designed as a precautionary measure for the installation of a second baking oven. But this never came to pass. With the general end of individual farming in the 1960s at the latest, the bakehouse had had its day. Only on special occasions was the oven, which was still in working order, heated up again. For a short time now, the bakehouse has been used more regularly by people interested in baking. As the bakehouse is getting a bit long in the tooth, the interior of the bakehouse will soon appear in new splendour. The municipality of Mittenaar is currently working on the renovation of the interior in cooperation with the baking house group. This means that the bakehouse chimney can continue to smoke regularly and delicious baked goods can be produced. Translated with DeepL (www.deepl.com).

<p>The origins of today's Hessian bakehouses date back to the middle of the 16th century: Count Johann VI of Nassau-Dillenburg decreed in the "Wood and Forest Ordinance" of 18 January 1562: "In every village, several common baking ovens are to be decreed". On the one hand, communal baking was intended to save wood, as resources were slowly becoming scarce in the region due to the immense consumption of wood, for example for iron smelting. On the other hand, the fire risk for the farms, which were mostly built of wood, clay and straw, with their dwellings and stables, was reduced by a separate location of the now isolated bakehouses. As a result of this ordinance, numerous village community bakehouses were built. Due to the exchange of information - trade, marriage and itinerant trades - that went beyond the borders of the lordship, this advantageous model quickly became popular throughout Hesse. In the mid-19th century, communal bakehouse culture experienced a renaissance, starting in the then Prussian provinces in what are now Rhineland-Palatinate and Hesse. In 1846/1847, crop failures caused great hardship throughout Europe, including in the Kingdom of Prussia, which included the small town of Weyerbusch in the Westerwald. When the government issued flour, mayor Friedrich Wilhelm Raiffeisen - who is also considered the founding father of the cooperative system - initiated a "bread association". The allotted flour was processed in a specially built bakehouse. The bread baked here could be distributed to the needy population at a favourable price. Neighbouring villages throughout the Westerwald, the Lahn-Dill mountains, the Burgwald and the Schwalm soon took up the idea of the "baking house and baking house association". Today there are many bakehouses whose foundation stones were laid in the same era. The art of baking good bread in a bakehouse has always required a great deal of experience and has shaped the community. It began with the selection and cutting of suitable wood, the nightly heating of the oven and the determination of the baking sequence. This was decided in advance by the baking community, often by lot. The bread dough itself was usually made individually in advance according to a home recipe and carried to the bakehouse. Not only the choice of flour, but also the temperature at which the loaves of bread were put into the oven with the pusher was decisive for good success. The time during which the bread remained in the oven was used for communicative exchange among the "Backesbäcker/innen" and was therefore important for village cohesion. This traditional village bakehouse system was an integral part of the local supply almost from the middle of the 19th century until the 20th century. Due to technical developments, many households have had their own electric ovens since the mid-1950s, so that communal baking in bakehouses has become less and less important. In the 1960s in particular, many bakehouses were demolished. To this day, however, there are still numerous bakehouses and bakehouse associations, often with a long, unbroken tradition that continues into the present day, which bake in the time-honoured manner and cultivate the village community. Community baking is currently experiencing a rebirth in Hesse.</p><p>Text: Naturpark Lahn-Dill-Bergland<br></p><p>The Ballersbach Bakehouse </p><p>The first bakehouse known to us in Ballersbach was integrated into the old school building of the community, the former Heukäufer inn. Presumably, however, the considerable fire hazard posed by a bakehouse housed in a large half-timbered house with a school finally prompted the community to build a new solid bakehouse on the outskirts of the village, today's Backhausweg (formerly Brunnengass), which was then used by the people of Ballersbach from 1853 onwards, as evidenced by the date carved on the round window above the door. A building constructed entirely of quarry stone; window and door jambs in ashlar. The longitudinal rectangular building is closed by a gable roof. The entrance is on the gable side facing the Backhausweg, and the baking oven is on the rear side. There is a round window in the gable above the entrance door. With external dimensions of 9.2 x 6.8 metres, the building was designed as a precautionary measure for the installation of a second baking oven. But this never came to pass. With the general end of individual farming in the 1960s at the latest, the bakehouse had had its day. Only on special occasions was the oven, which was still in working order, heated up again. </p><p>For a short time now, the bakehouse has been used more regularly by people interested in baking. As the bakehouse is getting a bit long in the tooth, the interior of the bakehouse will soon appear in new splendour. The municipality of Mittenaar is currently working on the renovation of the interior in cooperation with the baking house group. This means that the bakehouse chimney can continue to smoke regularly and delicious baked goods can be produced.</p><p> Translated with DeepL (www.deepl.com).</p>

Die Entstehung der heutigen, hessischen Backhäuser hat einen ihrer initialen Ursprünge in der Mitte des 16. Jahrhunderts: Graf Johann VI zu Nassau-Dillenburg verfügte in der „Holz- und Waldordnung“ vom 18. Januar 1562: „In jedem Dorf sollen etliche gemeinen Backöfen verordnet werden“. Einerseits sollte durch das gemeinschaftliche Backen Holz eingespart werden, da die Ressourcen aufgrund des immensen Holzverbrauches, zum Beispiel für die Eisenverhüttung, in der Region langsam knapp wurden. Anderseits wurde die Brandgefahr für die zumeist aus Holz, Lehm und Stroh errichteten Höfe mit ihren Wohnhäusern und Stallungen durch eine separate Lage der nun isoliert stehenden Backhäuser gesenkt. Infolge dieser Verordnung entstanden zahlreiche Dorfgemeinschafts-Backhäuser. Durch den, über die landesherrschaftlichen Grenzen hinausgehenden Informationsaustausch – Handel, Heirat und Wander-Handwerk – machte dieses vorteilhafte Modell schnell hessenweit Schule. Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhr die gemeinschaftliche Backhauskultur eine Renaissance, ausgehend von den damals preußischen Provinzen im heutigen Rheinland-Pfalz und Hessen. In den Jahren 1846/1847, sorgten Missernten in ganz Europa für große Not, so auch im Königreich Preußen, zu dem der kleine Ort Weyerbusch, im Westerwald, zählte. Als die Regierung Mehl ausgeben ließ, initiierte Bürgermeister Friedrich Wilhelm Raiffeisen - der auch als Gründungsvater des Genossenschaftswesens gilt - einen „Brodverein“. Das zugeteilte Mehl wurde in einem eigens erbauten Backhaus verarbeitet. Das hier gemeinschaftlich gebackene Brot konnte, zu einem günstigen Preis, an die Not leidende Bevölkerung verteilt werden. Sehr schnell griffen die Idee des „Backhaus samt Backhausverein“ benachbarte Orte im ganzen Westerwald, im Lahn-Dill-Bergland und dem Burgwald bis zur Schwalm auf. So finden sich heute viele Backhäuser, deren Grundsteinlegung in derselben Epoche erfolgte. Die Kunst des guten Brotbackens im Backhaus erforderte schon immer ein hohes Maß an Erfahrung und war gemeinschaftsprägend. Es begann schon bei der Auswahl und des Schlagens des geeigneten Holzes, dem nächtlichen Anheizen des Ofens und der Festlegung der Backreihenfolge. Diese wurde von der Backhausgemeinschaft im Vorfeld festgelegt, oft entschied das Los. Der Brotteig selbst wurde in der Regel nach hauseigenem Rezept individuell im Vorfeld hergestellt und zum Backhaus getragen. Entscheidend für das gute Gelingen war nicht nur die Auswahl des Mehles, sondern insbesondere auch die Temperatur, bei der die Brotlaibe mit dem Schieber in den Ofen geschoben wurden. Die Zeit, in der das Brot im Ofen verweilte, wurde zum kommunikativen Austausch der „Backesbäcker/innen“ untereinander genutzt und war daher für den dörflichen Zusammenhalt von wichtiger Bedeutung. Dieses traditionelle, dörfliche Backhauswesen war fast von der Mitte des 19. bis in jene des 20. Jahrhunderts fester Bestandteil der örtlichen Versorgung. Durch die technische Entwicklung besaßen seit Mitte der 1950iger Jahre viele Haushalte einen eigenen elektrischen Backofen, sodass das gemeinschaftliche Backen in Backhäusern mehr und mehr an Bedeutung verlor. Insbesondere in den 60iger Jahren wurden viel Backhäuser abgerissen. Bis heute jedoch bestehen noch immer zahlreiche Backhäuser und Backhausvereine mit einer oftmals langen, ungebrochenen Tradition bis in die Gegenwart hinein, die in altbewährter Weise backen und die Dorfgemeinschaft pflegen. Gegenwärtig erlebt das gemeinschaftliche Backen in Hessen eine Wiedergeburt. Text: Naturpark Lahn-Dill-Bergland Das Ballersbacher Backhaus Das erste uns bekannte Ballersbacher Backhaus war in das alte Schulgebäude der Gemeinde, dem ehemaligen Gasthaus Heukäufer integriert. Vermutlich hat dann aber die doch erhebliche Brandgefahr, die von einem in einem großen Fachwerkhaus mit Schule untergebrachten Backhaus ausging, die Gemeinde schließlich veranlasst, ein neues massives Backhaus am damaligen Ortsrand, dem heutigen Backhausweg (früher Brunnengass) zu errichten, das dann, wie die am Rundfenster über der Tür eingemeißelte Jahreszahl belegt, seit 1853 von den Ballersbachern genutzt wurde. Ein komplett aus Bruchsteinen errichteter Bau; Fenster- u. Türgewände in Werkstein. Der längsrechteckige Bau wird von einem Satteldach abgeschlossen. Der Eingang liegt auf der Giebelseite zum Backhausweg hin, auf der rückwärtigen Seite befindet sich der Backofen. Im Giebel über der Eingangstür befindet sich ein Rundfenster. Mit den Außenmaßen von 9,2 x 6,8 Meter wurde das Gebäude vorsorglich für den Einbau eines zweiten Backofens ausgelegt. Doch dazu ist es nie gekommen. Spätestens mit dem allgemeinen Ende der Einzellandwirtschaft in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts, hatte das Backhaus ausgedient. Lediglich zu besonderen Anlässen wurde der nach wie vor funktionstüchtige Backofen nochmal angeheizt. Seit kurzer Zeit wird das Backhaus wieder regelmäßiger durch Backhaus-Interessierte genutzt. Da das Backhaus etwas in die Jahre gekommen ist, erscheint auch bald das Backhausinnere wieder im neuen Glanz. Die Gemeinde Mittenaar arbeitet zur Zeit im Zusammenspiel mit der Backhausgruppe an der Renovierung des Innenbereiches. Somit kann auch weiterhin regelmäßig der Backhausschornstein qualmen und leckere Backwaren entstehen.

<p>Die Entstehung der heutigen, hessischen Backhäuser hat einen ihrer initialen Ursprünge in der Mitte des 16. Jahrhunderts:&nbsp; Graf Johann VI zu Nassau-Dillenburg verfügte in der „Holz- und Waldordnung“ vom 18. Januar 1562: „In jedem Dorf sollen etliche gemeinen Backöfen verordnet werden“. Einerseits sollte durch das gemeinschaftliche Backen Holz eingespart werden, da die Ressourcen aufgrund des immensen Holzverbrauches, zum Beispiel für die Eisenverhüttung, in der Region langsam knapp wurden. Anderseits wurde die Brandgefahr für die zumeist aus Holz, Lehm und Stroh errichteten Höfe mit ihren Wohnhäusern und Stallungen durch eine separate Lage der nun isoliert stehenden Backhäuser gesenkt. Infolge dieser Verordnung entstanden zahlreiche Dorfgemeinschafts-Backhäuser. Durch den, über die landesherrschaftlichen Grenzen hinausgehenden Informationsaustausch – Handel, Heirat und Wander-Handwerk – machte dieses vorteilhafte Modell schnell hessenweit Schule.</p> <p>Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhr die gemeinschaftliche Backhauskultur eine Renaissance, ausgehend von den damals preußischen Provinzen im heutigen Rheinland-Pfalz und Hessen. In den Jahren 1846/1847, sorgten Missernten in ganz Europa für große Not, so auch im Königreich Preußen, zu dem der kleine Ort Weyerbusch, im Westerwald, zählte. Als die Regierung Mehl ausgeben ließ, initiierte Bürgermeister Friedrich Wilhelm Raiffeisen - der auch als Gründungsvater des Genossenschaftswesens gilt - einen „Brodverein“. Das zugeteilte Mehl wurde in einem eigens erbauten Backhaus verarbeitet. Das hier gemeinschaftlich gebackene Brot konnte, zu einem günstigen Preis, an die Not leidende Bevölkerung verteilt werden. Sehr schnell griffen die Idee des „Backhaus samt Backhausverein“ benachbarte Orte im ganzen Westerwald, im Lahn-Dill-Bergland und dem Burgwald bis zur Schwalm auf. So finden sich heute viele Backhäuser, deren Grundsteinlegung in derselben Epoche erfolgte.</p> <p>Die Kunst des guten Brotbackens im Backhaus erforderte schon immer ein hohes Maß an Erfahrung und war gemeinschaftsprägend. Es begann schon bei der Auswahl und des Schlagens des geeigneten Holzes, dem nächtlichen Anheizen des Ofens und der Festlegung der Backreihenfolge. Diese wurde von der Backhausgemeinschaft im Vorfeld festgelegt, oft entschied das Los. Der Brotteig selbst wurde in der Regel nach hauseigenem Rezept individuell im Vorfeld hergestellt und zum Backhaus getragen. Entscheidend für das gute Gelingen war nicht nur die Auswahl des Mehles, sondern insbesondere auch die Temperatur, bei der die Brotlaibe mit dem Schieber in den Ofen geschoben wurden. Die Zeit, in der das Brot im Ofen verweilte, wurde zum kommunikativen Austausch der „Backesbäcker/innen“ untereinander genutzt und war daher für den dörflichen Zusammenhalt von wichtiger Bedeutung. Dieses traditionelle, dörfliche Backhauswesen war fast von der Mitte des 19. bis in jene des 20. Jahrhunderts fester Bestandteil der örtlichen Versorgung. Durch die technische Entwicklung besaßen seit Mitte der 1950iger Jahre viele Haushalte einen eigenen elektrischen Backofen, sodass das gemeinschaftliche Backen in Backhäusern mehr und mehr an Bedeutung verlor. Insbesondere in den 60iger Jahren wurden viel Backhäuser abgerissen. Bis heute jedoch bestehen noch immer zahlreiche Backhäuser und Backhausvereine mit einer oftmals langen, ungebrochenen Tradition bis in die Gegenwart hinein, die in altbewährter Weise backen und die Dorfgemeinschaft pflegen. Gegenwärtig erlebt das gemeinschaftliche Backen in Hessen eine Wiedergeburt.</p><p>Text: Naturpark Lahn-Dill-Bergland<br></p> <p><b>Das Ballersbacher Backhaus</b><br>Das erste uns bekannte Ballersbacher Backhaus war in das alte Schulgebäude der Gemeinde, dem ehemaligen Gasthaus Heukäufer integriert. Vermutlich hat dann aber die doch erhebliche Brandgefahr, die von einem in einem großen Fachwerkhaus mit Schule untergebrachten Backhaus ausging, die Gemeinde schließlich veranlasst, ein neues massives Backhaus am damaligen Ortsrand, dem heutigen Backhausweg (früher Brunnengass) zu errichten, das dann, wie die am Rundfenster über der Tür eingemeißelte Jahreszahl belegt, seit 1853 von den Ballersbachern genutzt wurde.<br>Ein komplett aus Bruchsteinen errichteter Bau; Fenster- u. Türgewände in Werkstein. Der längsrechteckige Bau wird von einem Satteldach abgeschlossen. Der Eingang liegt auf der Giebelseite zum Backhausweg hin, auf der rückwärtigen Seite befindet sich der Backofen. Im Giebel über der Eingangstür befindet sich ein Rundfenster.<br>Mit den Außenmaßen von 9,2 x 6,8 Meter wurde das Gebäude vorsorglich für den Einbau eines zweiten Backofens ausgelegt. Doch dazu ist es nie gekommen. Spätestens mit dem allgemeinen Ende der Einzellandwirtschaft in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts, hatte das Backhaus ausgedient. Lediglich zu besonderen Anlässen wurde der nach wie vor funktionstüchtige Backofen nochmal angeheizt.</p><p>Seit kurzer Zeit wird das Backhaus wieder regelmäßiger durch Backhaus-Interessierte genutzt. Da das Backhaus etwas in die Jahre gekommen ist, erscheint auch bald das Backhausinnere wieder im neuen Glanz. Die Gemeinde Mittenaar arbeitet zur Zeit im Zusammenspiel mit der Backhausgruppe an der Renovierung des Innenbereiches. Somit kann auch weiterhin regelmäßig der Backhausschornstein qualmen und leckere Backwaren entstehen.<br></p>

The origins of today's Hessian bakehouses date back to the middle of the 16th century: Count Johann VI of Nassau-Dillenburg decreed in the "Wood and Forest Ordinance" of 18 January 1562: "In every village, several common baking ovens are to be decreed". On the one hand, communal baking was intended to save wood, as resources were slowly becoming scarce in the region due to the immense consumption of wood, for example for iron smelting. On the other hand, the fire risk for the farms, which were mostly built of wood, clay and straw, with their dwellings and stables, was reduced by a separate location of the now isolated bakehouses. As a result of this ordinance, numerous village community bakehouses were built. Due to the exchange of information - trade, marriage and itinerant trades - that went beyond the borders of the lordship, this advantageous model quickly became popular throughout Hesse. In the mid-19th century, communal bakehouse culture experienced a renaissance, starting in the then Prussian provinces in what are now Rhineland-Palatinate and Hesse. In 1846/1847, crop failures caused great hardship throughout Europe, including in the Kingdom of Prussia, which included the small town of Weyerbusch in the Westerwald. When the government issued flour, mayor Friedrich Wilhelm Raiffeisen - who is also considered the founding father of the cooperative system - initiated a "bread association". The allotted flour was processed in a specially built bakehouse. The bread baked here could be distributed to the needy population at a favourable price. Neighbouring villages throughout the Westerwald, the Lahn-Dill mountains, the Burgwald and the Schwalm soon took up the idea of the "baking house and baking house association". Today there are many bakehouses whose foundation stones were laid in the same era. The art of baking good bread in a bakehouse has always required a great deal of experience and has shaped the community. It began with the selection and cutting of suitable wood, the nightly heating of the oven and the determination of the baking sequence. This was decided in advance by the baking community, often by lot. The bread dough itself was usually made individually in advance according to a home recipe and carried to the bakehouse. Not only the choice of flour, but also the temperature at which the loaves of bread were put into the oven with the pusher was decisive for good success. The time during which the bread remained in the oven was used for communicative exchange among the "Backesbäcker/innen" and was therefore important for village cohesion. This traditional village bakehouse system was an integral part of the local supply almost from the middle of the 19th century until the 20th century. Due to technical developments, many households have had their own electric ovens since the mid-1950s, so that communal baking in bakehouses has become less and less important. In the 1960s in particular, many bakehouses were demolished. To this day, however, there are still numerous bakehouses and bakehouse associations, often with a long, unbroken tradition that continues into the present day, which bake in the time-honoured manner and cultivate the village community. Community baking is currently experiencing a rebirth in Hesse. Text: Naturpark Lahn-Dill-Bergland The Ballersbach Bakehouse The first bakehouse known to us in Ballersbach was integrated into the old school building of the community, the former Heukäufer inn. Presumably, however, the considerable fire hazard posed by a bakehouse housed in a large half-timbered house with a school finally prompted the community to build a new solid bakehouse on the outskirts of the village, today's Backhausweg (formerly Brunnengass), which was then used by the people of Ballersbach from 1853 onwards, as evidenced by the date carved on the round window above the door. A building constructed entirely of quarry stone; window and door jambs in ashlar. The longitudinal rectangular building is closed by a gable roof. The entrance is on the gable side facing the Backhausweg, and the baking oven is on the rear side. There is a round window in the gable above the entrance door. With external dimensions of 9.2 x 6.8 metres, the building was designed as a precautionary measure for the installation of a second baking oven. But this never came to pass. With the general end of individual farming in the 1960s at the latest, the bakehouse had had its day. Only on special occasions was the oven, which was still in working order, heated up again. For a short time now, the bakehouse has been used more regularly by people interested in baking. As the bakehouse is getting a bit long in the tooth, the interior of the bakehouse will soon appear in new splendour. The municipality of Mittenaar is currently working on the renovation of the interior in cooperation with the baking house group. This means that the bakehouse chimney can continue to smoke regularly and delicious baked goods can be produced. Translated with DeepL (www.deepl.com).

<p>The origins of today's Hessian bakehouses date back to the middle of the 16th century: Count Johann VI of Nassau-Dillenburg decreed in the "Wood and Forest Ordinance" of 18 January 1562: "In every village, several common baking ovens are to be decreed". On the one hand, communal baking was intended to save wood, as resources were slowly becoming scarce in the region due to the immense consumption of wood, for example for iron smelting. On the other hand, the fire risk for the farms, which were mostly built of wood, clay and straw, with their dwellings and stables, was reduced by a separate location of the now isolated bakehouses. As a result of this ordinance, numerous village community bakehouses were built. Due to the exchange of information - trade, marriage and itinerant trades - that went beyond the borders of the lordship, this advantageous model quickly became popular throughout Hesse. In the mid-19th century, communal bakehouse culture experienced a renaissance, starting in the then Prussian provinces in what are now Rhineland-Palatinate and Hesse. In 1846/1847, crop failures caused great hardship throughout Europe, including in the Kingdom of Prussia, which included the small town of Weyerbusch in the Westerwald. When the government issued flour, mayor Friedrich Wilhelm Raiffeisen - who is also considered the founding father of the cooperative system - initiated a "bread association". The allotted flour was processed in a specially built bakehouse. The bread baked here could be distributed to the needy population at a favourable price. Neighbouring villages throughout the Westerwald, the Lahn-Dill mountains, the Burgwald and the Schwalm soon took up the idea of the "baking house and baking house association". Today there are many bakehouses whose foundation stones were laid in the same era. The art of baking good bread in a bakehouse has always required a great deal of experience and has shaped the community. It began with the selection and cutting of suitable wood, the nightly heating of the oven and the determination of the baking sequence. This was decided in advance by the baking community, often by lot. The bread dough itself was usually made individually in advance according to a home recipe and carried to the bakehouse. Not only the choice of flour, but also the temperature at which the loaves of bread were put into the oven with the pusher was decisive for good success. The time during which the bread remained in the oven was used for communicative exchange among the "Backesbäcker/innen" and was therefore important for village cohesion. This traditional village bakehouse system was an integral part of the local supply almost from the middle of the 19th century until the 20th century. Due to technical developments, many households have had their own electric ovens since the mid-1950s, so that communal baking in bakehouses has become less and less important. In the 1960s in particular, many bakehouses were demolished. To this day, however, there are still numerous bakehouses and bakehouse associations, often with a long, unbroken tradition that continues into the present day, which bake in the time-honoured manner and cultivate the village community. Community baking is currently experiencing a rebirth in Hesse.</p><p>Text: Naturpark Lahn-Dill-Bergland<br></p><p>The Ballersbach Bakehouse </p><p>The first bakehouse known to us in Ballersbach was integrated into the old school building of the community, the former Heukäufer inn. Presumably, however, the considerable fire hazard posed by a bakehouse housed in a large half-timbered house with a school finally prompted the community to build a new solid bakehouse on the outskirts of the village, today's Backhausweg (formerly Brunnengass), which was then used by the people of Ballersbach from 1853 onwards, as evidenced by the date carved on the round window above the door. A building constructed entirely of quarry stone; window and door jambs in ashlar. The longitudinal rectangular building is closed by a gable roof. The entrance is on the gable side facing the Backhausweg, and the baking oven is on the rear side. There is a round window in the gable above the entrance door. With external dimensions of 9.2 x 6.8 metres, the building was designed as a precautionary measure for the installation of a second baking oven. But this never came to pass. With the general end of individual farming in the 1960s at the latest, the bakehouse had had its day. Only on special occasions was the oven, which was still in working order, heated up again. </p><p>For a short time now, the bakehouse has been used more regularly by people interested in baking. As the bakehouse is getting a bit long in the tooth, the interior of the bakehouse will soon appear in new splendour. The municipality of Mittenaar is currently working on the renovation of the interior in cooperation with the baking house group. This means that the bakehouse chimney can continue to smoke regularly and delicious baked goods can be produced.</p><p> Translated with DeepL (www.deepl.com).</p>

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