Die Entstehung der heutigen, hessischen Backhäuser hat einen ihrer initialen Ursprünge in der Mitte des 16. Jahrhunderts: Graf Johann VI zu Nassau-Dillenburg verfügte in der „Holz- und Waldordnung“ vom 18. Januar 1562: „In jedem Dorf sollen etliche gemeinen Backöfen verordnet werden“. Einerseits sollte durch das gemeinschaftliche Backen Holz eingespart werden, da die Ressourcen aufgrund des immensen Holzverbrauches, zum Beispiel für die Eisenverhüttung, in der Region langsam knapp wurden. Anderseits wurde die Brandgefahr für die zumeist aus Holz, Lehm und Stroh errichteten Höfe mit ihren Wohnhäusern und Stallungen durch eine separate Lage der nun isoliert stehenden Backhäuser gesenkt. Infolge dieser Verordnung entstanden zahlreiche Dorfgemeinschafts-Backhäuser. Durch den, über die landesherrschaftlichen Grenzen hinausgehenden Informationsaustausch – Handel, Heirat und Wander-Handwerk – machte dieses vorteilhafte Modell schnell hessenweit Schule. Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhr die gemeinschaftliche Backhauskultur eine Renaissance, ausgehend von den damals preußischen Provinzen im heutigen Rheinland-Pfalz und Hessen. In den Jahren 1846/1847, sorgten Missernten in ganz Europa für große Not, so auch im Königreich Preußen, zu dem der kleine Ort Weyerbusch, im Westerwald, zählte. Als die Regierung Mehl ausgeben ließ, initiierte Bürgermeister Friedrich Wilhelm Raiffeisen - der auch als Gründungsvater des Genossenschaftswesens gilt - einen „Brodverein“. Das zugeteilte Mehl wurde in einem eigens erbauten Backhaus verarbeitet. Das hier gemeinschaftlich gebackene Brot konnte, zu einem günstigen Preis, an die Not leidende Bevölkerung verteilt werden. Sehr schnell griffen die Idee des „Backhaus samt Backhausverein“ benachbarte Orte im ganzen Westerwald, im Lahn-Dill-Bergland und dem Burgwald bis zur Schwalm auf. So finden sich heute viele Backhäuser, deren Grundsteinlegung in derselben Epoche erfolgte. Die Kunst des guten Brotbackens im Backhaus erforderte schon immer ein hohes Maß an Erfahrung und war gemeinschaftsprägend. Es begann schon bei der Auswahl und des Schlagens des geeigneten Holzes, dem nächtlichen Anheizen des Ofens und der Festlegung der Backreihenfolge. Diese wurde von der Backhausgemeinschaft im Vorfeld festgelegt, oft entschied das Los. Der Brotteig selbst wurde in der Regel nach hauseigenem Rezept individuell im Vorfeld hergestellt und zum Backhaus getragen. Entscheidend für das gute Gelingen war nicht nur die Auswahl des Mehles, sondern insbesondere auch die Temperatur, bei der die Brotlaibe mit dem Schieber in den Ofen geschoben wurden. Die Zeit, in der das Brot im Ofen verweilte, wurde zum kommunikativen Austausch der „Backesbäcker/innen“ untereinander genutzt und war daher für den dörflichen Zusammenhalt von wichtiger Bedeutung. Dieses traditionelle, dörfliche Backhauswesen war fast von der Mitte des 19. bis in jene des 20. Jahrhunderts fester Bestandteil der örtlichen Versorgung. Durch die technische Entwicklung besaßen seit Mitte der 1950iger Jahre viele Haushalte einen eigenen elektrischen Backofen, sodass das gemeinschaftliche Backen in Backhäusern mehr und mehr an Bedeutung verlor. Insbesondere in den 60iger Jahren wurden viel Backhäuser abgerissen. Bis heute jedoch bestehen noch immer zahlreiche Backhäuser und Backhausvereine mit einer oftmals langen, ungebrochenen Tradition bis in die Gegenwart hinein, die in altbewährter Weise backen und die Dorfgemeinschaft pflegen. Gegenwärtig erlebt das gemeinschaftliche Backen in Hessen eine Wiedergeburt. Text: Naturpark Lahn-Dill-Bergland Backhaus Eschenburg Roth 1730 erbaut, ursprünglich ein zweistöckiges Fachwerkhaus. Im unteren Stock war die Backstube. Das obere Stockwerk bestand aus 2 Räumen, Schulstube und Rathausstube. 1857/58 musste das Backhaus einem Neubau weichen. Es ist ein eineinhalbstöckiges aus Stein gebautes Haus, Türen und Fenster sind von Sandstein umrahmt. Im unteren Stock befand sich der Back Raum mit 2 Backöfen. Neben dem Back Raum war das Spritzenhaus der Feuerwehr. Im dem Dachgeschossraum kam die Gemeinde zusammen und war gleichzeitig Sitzungssaal der Gemeindevertretung. Ein kleiner Nebenraum diente als Gefangenenzelle, mit vergittertem Fenster. 1934 wurde einer der Backöfen zugemauert und der andere renoviert. 1952 gab es einen Dachstuhlbrand, danach wurde der Dachstuhl abgebrochen, das Backhaus aufgestockt und 4 Familien Notwohnungen gebaut.  Im Jahre 1922 wurde eine Backordnung / Reihenfolge festgelegt, welche Familie an welchem Wochentag und wie lange Backen durfte. Die Termine wurden verlost und mit Hausnummern an der Tafel angebracht. Diese Tafel existiert heute noch und hängt im Backes aus.  Bis zum Ende der 70 er Jahre wurde das Backhaus regelmäßig von Rother Familien genutzt, danach eher sporadisch wie bei Vereinsfeiern. 2005 wurde der Brennraum renoviert, ein neuer Schamott -Boden wurde eingebracht Ab 2016 raucht im Rother Backes wieder regelmäßig der Schornstein, eine Gruppe Rother hat es sich zur Aufgabe gemacht diese alte Tratition zu erhalten. Eine Teigmaschine und ein Gärschrank wurden angeschafft, Vereine, Gruppen und Familien backen wieder, im Jahr 2020 ungefähr 400 Brote. So finden für die Rother regelmäßige Backtermine statt, auf denen Brot auf Bestellung gebacken wird. Die Unkosten zum Erhalt des Backes werden ausschließlich von den Brotspenden finanziert, so dass der Gemeinde keine zusätzlichen Unkosten entstehen. 

<p>Die Entstehung der heutigen, hessischen Backhäuser hat einen ihrer initialen Ursprünge in der Mitte des 16. Jahrhunderts:&nbsp; Graf Johann VI zu Nassau-Dillenburg verfügte in der „Holz- und Waldordnung“ vom 18. Januar 1562: „In jedem Dorf sollen etliche gemeinen Backöfen verordnet werden“. Einerseits sollte durch das gemeinschaftliche Backen Holz eingespart werden, da die Ressourcen aufgrund des immensen Holzverbrauches, zum Beispiel für die Eisenverhüttung, in der Region langsam knapp wurden. Anderseits wurde die Brandgefahr für die zumeist aus Holz, Lehm und Stroh errichteten Höfe mit ihren Wohnhäusern und Stallungen durch eine separate Lage der nun isoliert stehenden Backhäuser gesenkt. Infolge dieser Verordnung entstanden zahlreiche Dorfgemeinschafts-Backhäuser. Durch den, über die landesherrschaftlichen Grenzen hinausgehenden Informationsaustausch – Handel, Heirat und Wander-Handwerk – machte dieses vorteilhafte Modell schnell hessenweit Schule.</p> <p>Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhr die gemeinschaftliche Backhauskultur eine Renaissance, ausgehend von den damals preußischen Provinzen im heutigen Rheinland-Pfalz und Hessen. In den Jahren 1846/1847, sorgten Missernten in ganz Europa für große Not, so auch im Königreich Preußen, zu dem der kleine Ort Weyerbusch, im Westerwald, zählte. Als die Regierung Mehl ausgeben ließ, initiierte Bürgermeister Friedrich Wilhelm Raiffeisen - der auch als Gründungsvater des Genossenschaftswesens gilt - einen „Brodverein“. Das zugeteilte Mehl wurde in einem eigens erbauten Backhaus verarbeitet. Das hier gemeinschaftlich gebackene Brot konnte, zu einem günstigen Preis, an die Not leidende Bevölkerung verteilt werden. Sehr schnell griffen die Idee des „Backhaus samt Backhausverein“ benachbarte Orte im ganzen Westerwald, im Lahn-Dill-Bergland und dem Burgwald bis zur Schwalm auf. So finden sich heute viele Backhäuser, deren Grundsteinlegung in derselben Epoche erfolgte.</p> <p>Die Kunst des guten Brotbackens im Backhaus erforderte schon immer ein hohes Maß an Erfahrung und war gemeinschaftsprägend. Es begann schon bei der Auswahl und des Schlagens des geeigneten Holzes, dem nächtlichen Anheizen des Ofens und der Festlegung der Backreihenfolge. Diese wurde von der Backhausgemeinschaft im Vorfeld festgelegt, oft entschied das Los. Der Brotteig selbst wurde in der Regel nach hauseigenem Rezept individuell im Vorfeld hergestellt und zum Backhaus getragen. Entscheidend für das gute Gelingen war nicht nur die Auswahl des Mehles, sondern insbesondere auch die Temperatur, bei der die Brotlaibe mit dem Schieber in den Ofen geschoben wurden. Die Zeit, in der das Brot im Ofen verweilte, wurde zum kommunikativen Austausch der „Backesbäcker/innen“ untereinander genutzt und war daher für den dörflichen Zusammenhalt von wichtiger Bedeutung. Dieses traditionelle, dörfliche Backhauswesen war fast von der Mitte des 19. bis in jene des 20. Jahrhunderts fester Bestandteil der örtlichen Versorgung. Durch die technische Entwicklung besaßen seit Mitte der 1950iger Jahre viele Haushalte einen eigenen elektrischen Backofen, sodass das gemeinschaftliche Backen in Backhäusern mehr und mehr an Bedeutung verlor. Insbesondere in den 60iger Jahren wurden viel Backhäuser abgerissen. Bis heute jedoch bestehen noch immer zahlreiche Backhäuser und Backhausvereine mit einer oftmals langen, ungebrochenen Tradition bis in die Gegenwart hinein, die in altbewährter Weise backen und die Dorfgemeinschaft pflegen. Gegenwärtig erlebt das gemeinschaftliche Backen in Hessen eine Wiedergeburt.</p><p>Text: Naturpark Lahn-Dill-Bergland<br></p> <p><b></b><b>Backhaus Eschenburg Roth</b></p> <p>1730 erbaut, ursprünglich ein zweistöckiges Fachwerkhaus. Im unteren Stock war die Backstube. Das obere Stockwerk bestand aus 2 Räumen, Schulstube und Rathausstube. 1857/58 musste das Backhaus einem Neubau weichen. Es ist ein eineinhalbstöckiges aus Stein gebautes Haus, Türen und Fenster sind von Sandstein umrahmt. Im unteren Stock befand sich der Back Raum mit 2 Backöfen. Neben dem Back Raum war das Spritzenhaus der Feuerwehr. Im dem Dachgeschossraum kam die Gemeinde zusammen und war gleichzeitig Sitzungssaal der Gemeindevertretung. Ein kleiner Nebenraum diente als Gefangenenzelle, mit vergittertem Fenster. 1934 wurde einer der Backöfen zugemauert und der andere renoviert. 1952 gab es einen Dachstuhlbrand, danach wurde der Dachstuhl abgebrochen, das Backhaus aufgestockt und 4 Familien Notwohnungen gebaut.&nbsp;</p> <p>Im Jahre 1922&nbsp; wurde eine Backordnung / Reihenfolge festgelegt, welche Familie an welchem Wochentag und wie lange Backen durfte. Die Termine wurden verlost und mit Hausnummern an der Tafel angebracht. Diese Tafel existiert heute noch und hängt im Backes aus.&nbsp;</p> <p>Bis zum Ende der 70 er Jahre wurde das Backhaus regelmäßig von Rother Familien genutzt, danach eher sporadisch wie bei Vereinsfeiern.&nbsp;&nbsp;</p> <p>2005 wurde der Brennraum renoviert, ein neuer Schamott -Boden wurde eingebracht&nbsp;&nbsp;</p> <p>Ab 2016 raucht im Rother Backes wieder regelmäßig der Schornstein, eine Gruppe Rother hat es sich zur Aufgabe gemacht diese alte Tratition zu erhalten. Eine Teigmaschine und ein Gärschrank wurden angeschafft, Vereine, Gruppen und Familien backen wieder, im Jahr 2020 ungefähr 400 Brote. So finden für die Rother regelmäßige Backtermine statt, auf denen Brot auf Bestellung gebacken wird. Die Unkosten zum Erhalt des Backes werden ausschließlich von den Brotspenden finanziert, so dass der Gemeinde keine zusätzlichen Unkosten entstehen.&nbsp;</p>

The origins of today's Hessian bakehouses date back to the middle of the 16th century: Count Johann VI of Nassau-Dillenburg decreed in the "Wood and Forest Ordinance" of 18 January 1562: "In every village, several common baking ovens are to be decreed". On the one hand, communal baking was intended to save wood, as resources were slowly becoming scarce in the region due to the immense consumption of wood, for example for iron smelting. On the other hand, the fire risk for the farms, which were mostly built of wood, clay and straw, with their dwellings and stables, was reduced by a separate location of the now isolated bakehouses. As a result of this ordinance, numerous village community bakehouses were built. Due to the exchange of information - trade, marriage and itinerant trades - that went beyond the borders of the lordship, this advantageous model soon became popular throughout Hesse. In the mid-19th century, communal bakehouse culture experienced a renaissance, starting in the then Prussian provinces in what are now Rhineland-Palatinate and Hesse. In 1846/1847, crop failures caused great hardship throughout Europe, including in the Kingdom of Prussia, which included the small town of Weyerbusch in the Westerwald. When the government issued flour, mayor Friedrich Wilhelm Raiffeisen - who is also considered the founding father of the cooperative system - initiated a "bread association". The allotted flour was processed in a specially built bakehouse. The bread baked here could be distributed to the needy population at a favourable price. Neighbouring villages throughout the Westerwald, the Lahn-Dill mountains, the Burgwald and the Schwalm soon took up the idea of the "baking house and baking house association". Today there are many bakehouses whose foundation stones were laid in the same era. The art of baking good bread in a bakehouse has always required a great deal of experience and has been a community activity. It began with the selection and cutting of suitable wood, the nightly heating of the oven and the determination of the baking sequence. This was decided in advance by the baking community, often by lot. The bread dough itself was usually made individually in advance according to a home recipe and carried to the bakehouse. Not only the choice of flour, but also the temperature at which the loaves of bread were put into the oven with the pusher was decisive for good success. The time during which the bread remained in the oven was used for communicative exchange among the "Backesbäcker/innen" and was therefore important for village cohesion. This traditional village bakehouse system was an integral part of the local supply almost from the middle of the 19th century until the 20th century. Due to technical developments, many households have had their own electric ovens since the mid-1950s, so that communal baking in bakehouses has become less and less important. In the 1960s in particular, many bakehouses were demolished. To this day, however, there are still numerous bakehouses and bakehouse associations, often with a long, unbroken tradition that continues into the present day, which bake in the time-honoured manner and cultivate the village community. At present, communal baking is experiencing a rebirth in Hesse. Text: Naturpark Lahn-Dill-Bergland Eschenburg Roth Bakehouse Built in 1730, originally a two-storey half-timbered house. The lower floor was the bakehouse. The upper floor consisted of 2 rooms, schoolroom and town hall room. In 1857/58 the bakehouse had to make way for a new building. It is a one-and-a-half-storey stone-built house, doors and windows are framed in sandstone. On the lower floor was the baking room with 2 ovens. Next to the baking room was the fire brigade's fire engine house. In the attic room the congregation met and at the same time it was the meeting room of the congregation council. A small adjoining room served as a prison cell, with a barred window. In 1934, one of the ovens was bricked up and the other renovated. In 1952 there was a fire in the roof truss, after which the roof truss was demolished, the bakehouse was raised and 4 families of emergency flats were built. In 1922, a baking order / sequence was established, which family was allowed to bake on which day of the week and for how long. The dates were drawn by lot and attached to the board with house numbers. This board still exists today and is displayed in the bakehouse. Until the end of the 1970s, the bakehouse was regularly used by Rother families, after that it was used more sporadically, for example for club celebrations. In 2005, the firing chamber was renovated and a new fireclay floor was installed. As of 2016, the chimney in the Rother Backes is smoking regularly again, a group of Rother people has made it their task to preserve this old tradition. A dough machine and a proofer were purchased, clubs, groups and families are baking again, in 2020 about 400 loaves. Regular baking appointments are held for the people of Rother, where bread is baked to order. The expenses for maintaining the bakery are financed exclusively by the bread donations, so that the community does not incur any additional expenses. Translated with DeepL (www.deepl.com).

<p>The origins of today's Hessian bakehouses date back to the middle of the 16th century: Count Johann VI of Nassau-Dillenburg decreed in the "Wood and Forest Ordinance" of 18 January 1562: "In every village, several common baking ovens are to be decreed". On the one hand, communal baking was intended to save wood, as resources were slowly becoming scarce in the region due to the immense consumption of wood, for example for iron smelting. On the other hand, the fire risk for the farms, which were mostly built of wood, clay and straw, with their dwellings and stables, was reduced by a separate location of the now isolated bakehouses. As a result of this ordinance, numerous village community bakehouses were built. Due to the exchange of information - trade, marriage and itinerant trades - that went beyond the borders of the lordship, this advantageous model soon became popular throughout Hesse. In the mid-19th century, communal bakehouse culture experienced a renaissance, starting in the then Prussian provinces in what are now Rhineland-Palatinate and Hesse. In 1846/1847, crop failures caused great hardship throughout Europe, including in the Kingdom of Prussia, which included the small town of Weyerbusch in the Westerwald. When the government issued flour, mayor Friedrich Wilhelm Raiffeisen - who is also considered the founding father of the cooperative system - initiated a "bread association". The allotted flour was processed in a specially built bakehouse. The bread baked here could be distributed to the needy population at a favourable price. Neighbouring villages throughout the Westerwald, the Lahn-Dill mountains, the Burgwald and the Schwalm soon took up the idea of the "baking house and baking house association". Today there are many bakehouses whose foundation stones were laid in the same era. The art of baking good bread in a bakehouse has always required a great deal of experience and has been a community activity. It began with the selection and cutting of suitable wood, the nightly heating of the oven and the determination of the baking sequence. This was decided in advance by the baking community, often by lot. The bread dough itself was usually made individually in advance according to a home recipe and carried to the bakehouse. Not only the choice of flour, but also the temperature at which the loaves of bread were put into the oven with the pusher was decisive for good success. The time during which the bread remained in the oven was used for communicative exchange among the "Backesbäcker/innen" and was therefore important for village cohesion. This traditional village bakehouse system was an integral part of the local supply almost from the middle of the 19th century until the 20th century. Due to technical developments, many households have had their own electric ovens since the mid-1950s, so that communal baking in bakehouses has become less and less important. In the 1960s in particular, many bakehouses were demolished. To this day, however, there are still numerous bakehouses and bakehouse associations, often with a long, unbroken tradition that continues into the present day, which bake in the time-honoured manner and cultivate the village community. At present, communal baking is experiencing a rebirth in Hesse.</p><p>Text: Naturpark Lahn-Dill-Bergland<br></p><p>Eschenburg Roth Bakehouse </p><p> Built in 1730, originally a two-storey half-timbered house. The lower floor was the bakehouse. The upper floor consisted of 2 rooms, schoolroom and town hall room. In 1857/58 the bakehouse had to make way for a new building. It is a one-and-a-half-storey stone-built house, doors and windows are framed in sandstone. On the lower floor was the baking room with 2 ovens. Next to the baking room was the fire brigade's fire engine house. In the attic room the congregation met and at the same time it was the meeting room of the congregation council. A small adjoining room served as a prison cell, with a barred window. In 1934, one of the ovens was bricked up and the other renovated. In 1952 there was a fire in the roof truss, after which the roof truss was demolished, the bakehouse was raised and 4 families of emergency flats were built. In 1922, a baking order / sequence was established, which family was allowed to bake on which day of the week and for how long. The dates were drawn by lot and attached to the board with house numbers. This board still exists today and is displayed in the bakehouse. Until the end of the 1970s, the bakehouse was regularly used by Rother families, after that it was used more sporadically, for example for club celebrations. In 2005, the firing chamber was renovated and a new fireclay floor was installed. As of 2016, the chimney in the Rother Backes is smoking regularly again, a group of Rother people has made it their task to preserve this old tradition. A dough machine and a proofer were purchased, clubs, groups and families are baking again, in 2020 about 400 loaves. Regular baking appointments are held for the people of Rother, where bread is baked to order. The expenses for maintaining the bakery are financed exclusively by the bread donations, so that the community does not incur any additional expenses. </p><p> Translated with DeepL (www.deepl.com).</p>

Die Entstehung der heutigen, hessischen Backhäuser hat einen ihrer initialen Ursprünge in der Mitte des 16. Jahrhunderts: Graf Johann VI zu Nassau-Dillenburg verfügte in der „Holz- und Waldordnung“ vom 18. Januar 1562: „In jedem Dorf sollen etliche gemeinen Backöfen verordnet werden“. Einerseits sollte durch das gemeinschaftliche Backen Holz eingespart werden, da die Ressourcen aufgrund des immensen Holzverbrauches, zum Beispiel für die Eisenverhüttung, in der Region langsam knapp wurden. Anderseits wurde die Brandgefahr für die zumeist aus Holz, Lehm und Stroh errichteten Höfe mit ihren Wohnhäusern und Stallungen durch eine separate Lage der nun isoliert stehenden Backhäuser gesenkt. Infolge dieser Verordnung entstanden zahlreiche Dorfgemeinschafts-Backhäuser. Durch den, über die landesherrschaftlichen Grenzen hinausgehenden Informationsaustausch – Handel, Heirat und Wander-Handwerk – machte dieses vorteilhafte Modell schnell hessenweit Schule. Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhr die gemeinschaftliche Backhauskultur eine Renaissance, ausgehend von den damals preußischen Provinzen im heutigen Rheinland-Pfalz und Hessen. In den Jahren 1846/1847, sorgten Missernten in ganz Europa für große Not, so auch im Königreich Preußen, zu dem der kleine Ort Weyerbusch, im Westerwald, zählte. Als die Regierung Mehl ausgeben ließ, initiierte Bürgermeister Friedrich Wilhelm Raiffeisen - der auch als Gründungsvater des Genossenschaftswesens gilt - einen „Brodverein“. Das zugeteilte Mehl wurde in einem eigens erbauten Backhaus verarbeitet. Das hier gemeinschaftlich gebackene Brot konnte, zu einem günstigen Preis, an die Not leidende Bevölkerung verteilt werden. Sehr schnell griffen die Idee des „Backhaus samt Backhausverein“ benachbarte Orte im ganzen Westerwald, im Lahn-Dill-Bergland und dem Burgwald bis zur Schwalm auf. So finden sich heute viele Backhäuser, deren Grundsteinlegung in derselben Epoche erfolgte. Die Kunst des guten Brotbackens im Backhaus erforderte schon immer ein hohes Maß an Erfahrung und war gemeinschaftsprägend. Es begann schon bei der Auswahl und des Schlagens des geeigneten Holzes, dem nächtlichen Anheizen des Ofens und der Festlegung der Backreihenfolge. Diese wurde von der Backhausgemeinschaft im Vorfeld festgelegt, oft entschied das Los. Der Brotteig selbst wurde in der Regel nach hauseigenem Rezept individuell im Vorfeld hergestellt und zum Backhaus getragen. Entscheidend für das gute Gelingen war nicht nur die Auswahl des Mehles, sondern insbesondere auch die Temperatur, bei der die Brotlaibe mit dem Schieber in den Ofen geschoben wurden. Die Zeit, in der das Brot im Ofen verweilte, wurde zum kommunikativen Austausch der „Backesbäcker/innen“ untereinander genutzt und war daher für den dörflichen Zusammenhalt von wichtiger Bedeutung. Dieses traditionelle, dörfliche Backhauswesen war fast von der Mitte des 19. bis in jene des 20. Jahrhunderts fester Bestandteil der örtlichen Versorgung. Durch die technische Entwicklung besaßen seit Mitte der 1950iger Jahre viele Haushalte einen eigenen elektrischen Backofen, sodass das gemeinschaftliche Backen in Backhäusern mehr und mehr an Bedeutung verlor. Insbesondere in den 60iger Jahren wurden viel Backhäuser abgerissen. Bis heute jedoch bestehen noch immer zahlreiche Backhäuser und Backhausvereine mit einer oftmals langen, ungebrochenen Tradition bis in die Gegenwart hinein, die in altbewährter Weise backen und die Dorfgemeinschaft pflegen. Gegenwärtig erlebt das gemeinschaftliche Backen in Hessen eine Wiedergeburt. Text: Naturpark Lahn-Dill-Bergland Backhaus Eschenburg Roth 1730 erbaut, ursprünglich ein zweistöckiges Fachwerkhaus. Im unteren Stock war die Backstube. Das obere Stockwerk bestand aus 2 Räumen, Schulstube und Rathausstube. 1857/58 musste das Backhaus einem Neubau weichen. Es ist ein eineinhalbstöckiges aus Stein gebautes Haus, Türen und Fenster sind von Sandstein umrahmt. Im unteren Stock befand sich der Back Raum mit 2 Backöfen. Neben dem Back Raum war das Spritzenhaus der Feuerwehr. Im dem Dachgeschossraum kam die Gemeinde zusammen und war gleichzeitig Sitzungssaal der Gemeindevertretung. Ein kleiner Nebenraum diente als Gefangenenzelle, mit vergittertem Fenster. 1934 wurde einer der Backöfen zugemauert und der andere renoviert. 1952 gab es einen Dachstuhlbrand, danach wurde der Dachstuhl abgebrochen, das Backhaus aufgestockt und 4 Familien Notwohnungen gebaut.  Im Jahre 1922 wurde eine Backordnung / Reihenfolge festgelegt, welche Familie an welchem Wochentag und wie lange Backen durfte. Die Termine wurden verlost und mit Hausnummern an der Tafel angebracht. Diese Tafel existiert heute noch und hängt im Backes aus.  Bis zum Ende der 70 er Jahre wurde das Backhaus regelmäßig von Rother Familien genutzt, danach eher sporadisch wie bei Vereinsfeiern. 2005 wurde der Brennraum renoviert, ein neuer Schamott -Boden wurde eingebracht Ab 2016 raucht im Rother Backes wieder regelmäßig der Schornstein, eine Gruppe Rother hat es sich zur Aufgabe gemacht diese alte Tratition zu erhalten. Eine Teigmaschine und ein Gärschrank wurden angeschafft, Vereine, Gruppen und Familien backen wieder, im Jahr 2020 ungefähr 400 Brote. So finden für die Rother regelmäßige Backtermine statt, auf denen Brot auf Bestellung gebacken wird. Die Unkosten zum Erhalt des Backes werden ausschließlich von den Brotspenden finanziert, so dass der Gemeinde keine zusätzlichen Unkosten entstehen. 

<p>Die Entstehung der heutigen, hessischen Backhäuser hat einen ihrer initialen Ursprünge in der Mitte des 16. Jahrhunderts:&nbsp; Graf Johann VI zu Nassau-Dillenburg verfügte in der „Holz- und Waldordnung“ vom 18. Januar 1562: „In jedem Dorf sollen etliche gemeinen Backöfen verordnet werden“. Einerseits sollte durch das gemeinschaftliche Backen Holz eingespart werden, da die Ressourcen aufgrund des immensen Holzverbrauches, zum Beispiel für die Eisenverhüttung, in der Region langsam knapp wurden. Anderseits wurde die Brandgefahr für die zumeist aus Holz, Lehm und Stroh errichteten Höfe mit ihren Wohnhäusern und Stallungen durch eine separate Lage der nun isoliert stehenden Backhäuser gesenkt. Infolge dieser Verordnung entstanden zahlreiche Dorfgemeinschafts-Backhäuser. Durch den, über die landesherrschaftlichen Grenzen hinausgehenden Informationsaustausch – Handel, Heirat und Wander-Handwerk – machte dieses vorteilhafte Modell schnell hessenweit Schule.</p> <p>Mitte des 19. Jahrhunderts erfuhr die gemeinschaftliche Backhauskultur eine Renaissance, ausgehend von den damals preußischen Provinzen im heutigen Rheinland-Pfalz und Hessen. In den Jahren 1846/1847, sorgten Missernten in ganz Europa für große Not, so auch im Königreich Preußen, zu dem der kleine Ort Weyerbusch, im Westerwald, zählte. Als die Regierung Mehl ausgeben ließ, initiierte Bürgermeister Friedrich Wilhelm Raiffeisen - der auch als Gründungsvater des Genossenschaftswesens gilt - einen „Brodverein“. Das zugeteilte Mehl wurde in einem eigens erbauten Backhaus verarbeitet. Das hier gemeinschaftlich gebackene Brot konnte, zu einem günstigen Preis, an die Not leidende Bevölkerung verteilt werden. Sehr schnell griffen die Idee des „Backhaus samt Backhausverein“ benachbarte Orte im ganzen Westerwald, im Lahn-Dill-Bergland und dem Burgwald bis zur Schwalm auf. So finden sich heute viele Backhäuser, deren Grundsteinlegung in derselben Epoche erfolgte.</p> <p>Die Kunst des guten Brotbackens im Backhaus erforderte schon immer ein hohes Maß an Erfahrung und war gemeinschaftsprägend. Es begann schon bei der Auswahl und des Schlagens des geeigneten Holzes, dem nächtlichen Anheizen des Ofens und der Festlegung der Backreihenfolge. Diese wurde von der Backhausgemeinschaft im Vorfeld festgelegt, oft entschied das Los. Der Brotteig selbst wurde in der Regel nach hauseigenem Rezept individuell im Vorfeld hergestellt und zum Backhaus getragen. Entscheidend für das gute Gelingen war nicht nur die Auswahl des Mehles, sondern insbesondere auch die Temperatur, bei der die Brotlaibe mit dem Schieber in den Ofen geschoben wurden. Die Zeit, in der das Brot im Ofen verweilte, wurde zum kommunikativen Austausch der „Backesbäcker/innen“ untereinander genutzt und war daher für den dörflichen Zusammenhalt von wichtiger Bedeutung. Dieses traditionelle, dörfliche Backhauswesen war fast von der Mitte des 19. bis in jene des 20. Jahrhunderts fester Bestandteil der örtlichen Versorgung. Durch die technische Entwicklung besaßen seit Mitte der 1950iger Jahre viele Haushalte einen eigenen elektrischen Backofen, sodass das gemeinschaftliche Backen in Backhäusern mehr und mehr an Bedeutung verlor. Insbesondere in den 60iger Jahren wurden viel Backhäuser abgerissen. Bis heute jedoch bestehen noch immer zahlreiche Backhäuser und Backhausvereine mit einer oftmals langen, ungebrochenen Tradition bis in die Gegenwart hinein, die in altbewährter Weise backen und die Dorfgemeinschaft pflegen. Gegenwärtig erlebt das gemeinschaftliche Backen in Hessen eine Wiedergeburt.</p><p>Text: Naturpark Lahn-Dill-Bergland<br></p> <p><b></b><b>Backhaus Eschenburg Roth</b></p> <p>1730 erbaut, ursprünglich ein zweistöckiges Fachwerkhaus. Im unteren Stock war die Backstube. Das obere Stockwerk bestand aus 2 Räumen, Schulstube und Rathausstube. 1857/58 musste das Backhaus einem Neubau weichen. Es ist ein eineinhalbstöckiges aus Stein gebautes Haus, Türen und Fenster sind von Sandstein umrahmt. Im unteren Stock befand sich der Back Raum mit 2 Backöfen. Neben dem Back Raum war das Spritzenhaus der Feuerwehr. Im dem Dachgeschossraum kam die Gemeinde zusammen und war gleichzeitig Sitzungssaal der Gemeindevertretung. Ein kleiner Nebenraum diente als Gefangenenzelle, mit vergittertem Fenster. 1934 wurde einer der Backöfen zugemauert und der andere renoviert. 1952 gab es einen Dachstuhlbrand, danach wurde der Dachstuhl abgebrochen, das Backhaus aufgestockt und 4 Familien Notwohnungen gebaut.&nbsp;</p> <p>Im Jahre 1922&nbsp; wurde eine Backordnung / Reihenfolge festgelegt, welche Familie an welchem Wochentag und wie lange Backen durfte. Die Termine wurden verlost und mit Hausnummern an der Tafel angebracht. Diese Tafel existiert heute noch und hängt im Backes aus.&nbsp;</p> <p>Bis zum Ende der 70 er Jahre wurde das Backhaus regelmäßig von Rother Familien genutzt, danach eher sporadisch wie bei Vereinsfeiern.&nbsp;&nbsp;</p> <p>2005 wurde der Brennraum renoviert, ein neuer Schamott -Boden wurde eingebracht&nbsp;&nbsp;</p> <p>Ab 2016 raucht im Rother Backes wieder regelmäßig der Schornstein, eine Gruppe Rother hat es sich zur Aufgabe gemacht diese alte Tratition zu erhalten. Eine Teigmaschine und ein Gärschrank wurden angeschafft, Vereine, Gruppen und Familien backen wieder, im Jahr 2020 ungefähr 400 Brote. So finden für die Rother regelmäßige Backtermine statt, auf denen Brot auf Bestellung gebacken wird. Die Unkosten zum Erhalt des Backes werden ausschließlich von den Brotspenden finanziert, so dass der Gemeinde keine zusätzlichen Unkosten entstehen.&nbsp;</p>

The origins of today's Hessian bakehouses date back to the middle of the 16th century: Count Johann VI of Nassau-Dillenburg decreed in the "Wood and Forest Ordinance" of 18 January 1562: "In every village, several common baking ovens are to be decreed". On the one hand, communal baking was intended to save wood, as resources were slowly becoming scarce in the region due to the immense consumption of wood, for example for iron smelting. On the other hand, the fire risk for the farms, which were mostly built of wood, clay and straw, with their dwellings and stables, was reduced by a separate location of the now isolated bakehouses. As a result of this ordinance, numerous village community bakehouses were built. Due to the exchange of information - trade, marriage and itinerant trades - that went beyond the borders of the lordship, this advantageous model soon became popular throughout Hesse. In the mid-19th century, communal bakehouse culture experienced a renaissance, starting in the then Prussian provinces in what are now Rhineland-Palatinate and Hesse. In 1846/1847, crop failures caused great hardship throughout Europe, including in the Kingdom of Prussia, which included the small town of Weyerbusch in the Westerwald. When the government issued flour, mayor Friedrich Wilhelm Raiffeisen - who is also considered the founding father of the cooperative system - initiated a "bread association". The allotted flour was processed in a specially built bakehouse. The bread baked here could be distributed to the needy population at a favourable price. Neighbouring villages throughout the Westerwald, the Lahn-Dill mountains, the Burgwald and the Schwalm soon took up the idea of the "baking house and baking house association". Today there are many bakehouses whose foundation stones were laid in the same era. The art of baking good bread in a bakehouse has always required a great deal of experience and has been a community activity. It began with the selection and cutting of suitable wood, the nightly heating of the oven and the determination of the baking sequence. This was decided in advance by the baking community, often by lot. The bread dough itself was usually made individually in advance according to a home recipe and carried to the bakehouse. Not only the choice of flour, but also the temperature at which the loaves of bread were put into the oven with the pusher was decisive for good success. The time during which the bread remained in the oven was used for communicative exchange among the "Backesbäcker/innen" and was therefore important for village cohesion. This traditional village bakehouse system was an integral part of the local supply almost from the middle of the 19th century until the 20th century. Due to technical developments, many households have had their own electric ovens since the mid-1950s, so that communal baking in bakehouses has become less and less important. In the 1960s in particular, many bakehouses were demolished. To this day, however, there are still numerous bakehouses and bakehouse associations, often with a long, unbroken tradition that continues into the present day, which bake in the time-honoured manner and cultivate the village community. At present, communal baking is experiencing a rebirth in Hesse. Text: Naturpark Lahn-Dill-Bergland Eschenburg Roth Bakehouse Built in 1730, originally a two-storey half-timbered house. The lower floor was the bakehouse. The upper floor consisted of 2 rooms, schoolroom and town hall room. In 1857/58 the bakehouse had to make way for a new building. It is a one-and-a-half-storey stone-built house, doors and windows are framed in sandstone. On the lower floor was the baking room with 2 ovens. Next to the baking room was the fire brigade's fire engine house. In the attic room the congregation met and at the same time it was the meeting room of the congregation council. A small adjoining room served as a prison cell, with a barred window. In 1934, one of the ovens was bricked up and the other renovated. In 1952 there was a fire in the roof truss, after which the roof truss was demolished, the bakehouse was raised and 4 families of emergency flats were built. In 1922, a baking order / sequence was established, which family was allowed to bake on which day of the week and for how long. The dates were drawn by lot and attached to the board with house numbers. This board still exists today and is displayed in the bakehouse. Until the end of the 1970s, the bakehouse was regularly used by Rother families, after that it was used more sporadically, for example for club celebrations. In 2005, the firing chamber was renovated and a new fireclay floor was installed. As of 2016, the chimney in the Rother Backes is smoking regularly again, a group of Rother people has made it their task to preserve this old tradition. A dough machine and a proofer were purchased, clubs, groups and families are baking again, in 2020 about 400 loaves. Regular baking appointments are held for the people of Rother, where bread is baked to order. The expenses for maintaining the bakery are financed exclusively by the bread donations, so that the community does not incur any additional expenses. Translated with DeepL (www.deepl.com).

<p>The origins of today's Hessian bakehouses date back to the middle of the 16th century: Count Johann VI of Nassau-Dillenburg decreed in the "Wood and Forest Ordinance" of 18 January 1562: "In every village, several common baking ovens are to be decreed". On the one hand, communal baking was intended to save wood, as resources were slowly becoming scarce in the region due to the immense consumption of wood, for example for iron smelting. On the other hand, the fire risk for the farms, which were mostly built of wood, clay and straw, with their dwellings and stables, was reduced by a separate location of the now isolated bakehouses. As a result of this ordinance, numerous village community bakehouses were built. Due to the exchange of information - trade, marriage and itinerant trades - that went beyond the borders of the lordship, this advantageous model soon became popular throughout Hesse. In the mid-19th century, communal bakehouse culture experienced a renaissance, starting in the then Prussian provinces in what are now Rhineland-Palatinate and Hesse. In 1846/1847, crop failures caused great hardship throughout Europe, including in the Kingdom of Prussia, which included the small town of Weyerbusch in the Westerwald. When the government issued flour, mayor Friedrich Wilhelm Raiffeisen - who is also considered the founding father of the cooperative system - initiated a "bread association". The allotted flour was processed in a specially built bakehouse. The bread baked here could be distributed to the needy population at a favourable price. Neighbouring villages throughout the Westerwald, the Lahn-Dill mountains, the Burgwald and the Schwalm soon took up the idea of the "baking house and baking house association". Today there are many bakehouses whose foundation stones were laid in the same era. The art of baking good bread in a bakehouse has always required a great deal of experience and has been a community activity. It began with the selection and cutting of suitable wood, the nightly heating of the oven and the determination of the baking sequence. This was decided in advance by the baking community, often by lot. The bread dough itself was usually made individually in advance according to a home recipe and carried to the bakehouse. Not only the choice of flour, but also the temperature at which the loaves of bread were put into the oven with the pusher was decisive for good success. The time during which the bread remained in the oven was used for communicative exchange among the "Backesbäcker/innen" and was therefore important for village cohesion. This traditional village bakehouse system was an integral part of the local supply almost from the middle of the 19th century until the 20th century. Due to technical developments, many households have had their own electric ovens since the mid-1950s, so that communal baking in bakehouses has become less and less important. In the 1960s in particular, many bakehouses were demolished. To this day, however, there are still numerous bakehouses and bakehouse associations, often with a long, unbroken tradition that continues into the present day, which bake in the time-honoured manner and cultivate the village community. At present, communal baking is experiencing a rebirth in Hesse.</p><p>Text: Naturpark Lahn-Dill-Bergland<br></p><p>Eschenburg Roth Bakehouse </p><p> Built in 1730, originally a two-storey half-timbered house. The lower floor was the bakehouse. The upper floor consisted of 2 rooms, schoolroom and town hall room. In 1857/58 the bakehouse had to make way for a new building. It is a one-and-a-half-storey stone-built house, doors and windows are framed in sandstone. On the lower floor was the baking room with 2 ovens. Next to the baking room was the fire brigade's fire engine house. In the attic room the congregation met and at the same time it was the meeting room of the congregation council. A small adjoining room served as a prison cell, with a barred window. In 1934, one of the ovens was bricked up and the other renovated. In 1952 there was a fire in the roof truss, after which the roof truss was demolished, the bakehouse was raised and 4 families of emergency flats were built. In 1922, a baking order / sequence was established, which family was allowed to bake on which day of the week and for how long. The dates were drawn by lot and attached to the board with house numbers. This board still exists today and is displayed in the bakehouse. Until the end of the 1970s, the bakehouse was regularly used by Rother families, after that it was used more sporadically, for example for club celebrations. In 2005, the firing chamber was renovated and a new fireclay floor was installed. As of 2016, the chimney in the Rother Backes is smoking regularly again, a group of Rother people has made it their task to preserve this old tradition. A dough machine and a proofer were purchased, clubs, groups and families are baking again, in 2020 about 400 loaves. Regular baking appointments are held for the people of Rother, where bread is baked to order. The expenses for maintaining the bakery are financed exclusively by the bread donations, so that the community does not incur any additional expenses. </p><p> Translated with DeepL (www.deepl.com).</p>

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